Cześć, liebe Mittelalterfans und Entdecker! Heute geht es für uns in eine der wohl charmantesten Kleinstädte Polens: Sandomierz, gelegen an den sanften Hügeln der Weichsel. Diese Stadt ist ein wahrer Geheimtipp – mit einer malerischen Altstadt, beeindruckenden Kirchen und einer Prise Krimi-Flair (ja, dazu kommen wir gleich). Wer ein ruhiges, aber geschichtsträchtiges Reiseziel sucht, wird Sandomierz lieben.
Anreise: Ein Hauch von Abenteuer 🚗
Von Warschau aus braucht man mit dem Auto etwa zweieinhalb Stunden bis nach Sandomierz. Die Fahrt führt durch eine malerische Landschaft aus Feldern, Wäldern und kleinen Dörfern. Für Bahnreisende gibt es auch direkte Verbindungen – wobei die Züge hier eher gemütlich unterwegs sind. Ich habe im Hotel Basztowy eingecheckt, das in einem historischen Gebäude direkt am Rand der Altstadt liegt. Mein Zimmer bot einen traumhaften Blick auf die Weichsel und die roten Ziegeldächer von Sandomierz – ein perfekter Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden.
Altstadt: Ein Spaziergang ins Mittelalter 🏛️
Sandomierz ist eine Stadt, die aussieht, als wäre sie direkt aus einem historischen Roman entsprungen. Der Marktplatz (Rynek) ist das Herz der Stadt, umrahmt von bunten Bürgerhäusern und überragt vom Rathaus, einem imposanten Bau im Renaissance-Stil.
Hier habe ich erstmal einen Kaffee in einem der kleinen Cafés genossen und das Treiben beobachtet. Die Altstadt ist überschaubar, sodass man sie wunderbar zu Fuß erkunden kann. Mein Tipp: Lauft unbedingt durch das Opatowska-Tor, das einzige erhaltene Stadttor, von dessen Spitze man eine fantastische Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Hügel hat.
Unterirdisch unterwegs: Sandomierzer Kellerlabyrinth 🌌
Sandomierz ist nicht nur über der Erde faszinierend, sondern auch darunter. Die Stadt ist durchzogen von einem Netzwerk aus unterirdischen Gängen und Kellern, die einst als Lagerräume dienten. Heute kann man sie im Rahmen einer geführten Tour erkunden – und ich kann euch sagen, es ist ein echtes Abenteuer. Die Führung war spannend und ein bisschen gruselig (zum Glück gab es keine Fledermäuse). Die Geschichten über Schmuggler und geheime Fluchtwege haben der Tour einen Hauch von Indiana-Jones-Flair verliehen.
Kulinarik: Tradition auf dem Teller 🍴
Nach so viel Geschichte war es Zeit für eine Stärkung. In Sandomierz kommt man kulinarisch voll auf seine Kosten. Ich kehrte im Restauracja Sarmacka ein, einem gemütlichen Restaurant mit polnischer Küche. Mein absolutes Highlight: Barszcz Czerwony (Rote-Bete-Suppe) und Gołąbki (Kohlrouladen) mit einer Füllung aus Pilzen und Reis, serviert in einer cremigen Soße. Dazu ein Glas lokalen Weißwein – ja, die Region ist für ihren Wein bekannt, und der schmeckt richtig gut.
Krimi-Flair: „Ojciec Mateusz“ und Sandomierz 🎥
Sandomierz ist nicht nur bei Reisenden beliebt, sondern auch bei Krimifans. Die Stadt dient als Kulisse für die beliebte polnische TV-Serie „Ojciec Mateusz“, in der ein Priester in Sherlock-Holmes-Manier Verbrechen aufklärt. Während meines Spaziergangs durch die Gassen konnte ich einige Drehorte entdecken – ein besonderer Spaß für Fans der Serie.
Natur pur: Die Weichselschluchten 🌿
Am Nachmittag zog es mich in die Natur. Rund um Sandomierz gibt es wunderschöne Wanderwege, die durch Schluchten und entlang der Weichsel führen. Besonders beeindruckt hat mich die Königsschlucht (Wąwóz Królowej Jadwigi), ein schmaler Canyon mit hohen, bewachsenen Wänden, durch den ein idyllischer Pfad führt. Der Spaziergang war angenehm schattig und bot viele Gelegenheiten für Fotos. Hier kann man perfekt abschalten und die Ruhe genießen.
Abendstimmung und Aussicht 🌅
Am Abend kehrte ich zum Marktplatz zurück, wo die Stimmung bei untergehender Sonne fast magisch wurde. Die Straßenlaternen tauchten die Altstadt in ein warmes Licht, und die Cafés füllten sich mit Menschen. Ich gönnte mir ein Dessert im Café Kordegarda, das für seinen Sernik (Käsekuchen) bekannt ist. Der Kuchen war fluffig und genau richtig süß – der perfekte Abschluss für den Tag.
Fazit: Sandomierz, ein Kleinod an der Weichsel ❤️
Sandomierz hat mich mit seiner Mischung aus Geschichte, Natur und Kulinarik vollkommen überzeugt. Die Stadt ist ruhig, charmant und perfekt für alle, die das authentische Polen abseits der großen Touristenströme erleben möchten.
Also, worauf wartet ihr noch? Packt die Wanderschuhe ein und entdeckt dieses Mittelalterjuwel!
Bis zum nächsten Abenteuer,
Euer Oleg