Am Sonntag hat die katholische Kirche in Warschau, den polnischen Priester Jerzy Popieluszko selig gesprochen. Jerzy Popieluszko war als „Solidarnosc-Priester“ bekannt geworden, der 1984 von der polnischen Geheimpolizei ermordet wurde. Der junge Priester hatte die Arbeiter der berühmten Warschauer Stahlhütte, nach der Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc betreut und sich nach der Ausrufung des Kriegsrechtes durch die sozialistische Staatsmacht, für die verfolgten Regimkritiker engagiert. In seinen Messen kritisierte er den sozialistischen Staat und forderte mehr Freiheit für die Menschen Polens. Dadurch wurde er eine der Symbolfiguren des Widerstandes, gegen das damalige polnische Regime. Am 19. Oktober 1984 wurde der damals 37-Jährige, von einer Sondereinheit des polnischen Geheimdienstes entführt und ermordet.
Jetzt, sechsundzwanzig Jahre später, wurde er während eines festlichen Gottesdienstes post mortem für seine Verdienste geehrt. Der Erzbischof Angelo Amato verlas die Urkunde des Papstes, in der Popieluszko als ein „Märtyrer, der das Böse mit dem Guten“ besiegt hatte, bezeichnet wird. Über 100 000 Menschen, darunter auch die Mutter Popieluszkos, nahmen an der Seligsprechung teil.