Ein Wildkorridor, für die unbeschadete Ãœberquerung der Grenze durch Wildtiere, planen jetzt die Regierungen von Deutschland und Polen. Das hohe Verkehrsaufkommen und das dichte Verkehrsnetz zwischen beiden Ländern ist eine stetige Gefahr für Wildtiere. Davon betroffen sind beispielsweise Hirsche, Wölfe und Fischotter. In der vierten Januarwoche findet deshalb im polnischen Lagow eine Konferenz statt, an der Vertreter aus Politik und Naturschutz teilnehmen werden. Sie hoffen gemeinsam einen Weg zu finden, um Tieren den Wechsel zwischen beiden Staaten zu erleichtern. „Denn Wildtiere wie Wolf, Rothirsch, Fischotter und Biber müssen wandern, um zu überleben.“
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Deutsch-polnische Konferenz in der Viadrina
Am 2. und 3. November findet anlässlich des 20. Jahrestages des neuen deutsch/polnischen Grenzvertrages eine Konferenz statt. Dabei werden auch die 40 Jahre Warschauer Pakt und 60 Jahre des Görlitzer Abkommens besprochen. Gastgeber der Konferenz ist die Universität Viadrina Frankfurt/Oder, die damit an die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen erinnern will. Im Leitthema geht es um die aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten zur Erweiterung der Beziehungen zwischen beiden Nachbarstaaten. Eröffnet wird die Debatte am Dienstag, dem 2. November um 18.15 Uhr, durch einen Gesprächsabend an dem unter anderem der ehemalige Außenminister Dr. Dietrich Genscher und Prof. Wladyslaw Bartoszewski teilnehmen werden. Auch die amtierenden Außenminister Deutschlands und Polens werden zu Wort kommen. Eingeladen sind alle Bürger, die Interesse an den genannten Themen haben. Anmelden kann man sich auf der dafür eingerichteten Website unter: www.europa-uni.de/de-pl-konferenz2010.
Bialowieza – Europas letzter Urwald in Gefahr
Viele wissen es nicht, doch in Europa gibt es nur noch einen Urwald. Dies ist der Bialowieza-Urwald in Polen. Der Urwald befindet sich nicht nur auf polnischer Seite mit rund 200 km², sondern auch auf weißrussicher Seite mit rund 1.771 km² Größe. Der Nationalpark und das Weltnaturerbe sind zusammen 876,1 km² groß. Die Haupttierart im Nationalpark ist das Wisent. Dieses gilt als Art Maskottchen der Gegend. Doch Umweltschützern zu folge ist der letzte verbliebene Urwald in Europa in Gefahr. Tomasz Wesolowski, ein Waldbiologe wirft der Forstbehörde vor, dass jedes Jahr knapp 150.000 Kubikmeter Holz geschlagen würden. Dies wurde unterdessen von der Forstbehörde zurückgewiesen. Der Urwald zieht auch Touristen an. Von verschiedenen Veransaltern werden viele geführte Rad- und Wandertouren angeboten. Auch Familienurlauber kommen in den Genuss. Einige bieten direkt in der Nähe des Urwalds Ferienwohnungen und Ferienhäuser an, um mit Tagesauflügen den Nationalpark zu erforschen. Doch so schön ein solcher Urlaub ist, Touristen gefährden den Nationalpark ebenso.
Polen Partnerland der „Grünen Woche“
Im kommenden Jahr wird Polen Partnerland der „Grünen Woche“ in Berlin. Diese findet vom 21. bis 30. Januar statt. Besucher aus Polen sind seit 25 Jahren Stammgäste dieses Events. Diesmal werden sie es sein, die auf circa 1000 Quadratmetern Spezialitäten und Neuerungen präsentieren. Die „Grüne Woche“ ist die weltweit größte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Mehr als 50 Landwirtschaftsminister, die sich über Aktuelles und Zukünftiges informieren wollen, erwarten die Veranstalter. Für alle Fachleute dieser Branche ist sie die wichtigste Messe, um Neues zu erfahren und Verbindungen zu knüpfen. Für das interessierte Publikum dagegen, ein großartiges Erlebnis.
Euro-Pride – Schwulen-Parade in Polen
Mehrere tausend Menschen haben in Warschau am ersten polnischen „Euro-Pride“ teilgenommen. Mit einer schrillen Parade forderten Schwule und Lesben mehr Toleranz und die Anerkennung der Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. 2000 Polizisten begleiteten den Umzug, um die Teilnehmer vor Angriffen von Rechtsradikalen und ultra-konservativen Katholiken zu schützen. Das hohe Polizeiaufgebot verhinderte größere Ausschreitungen. Das der „Euro Pride“ überhaupt in Warschau stattfinden konnte, ist dem Regierungswechsel nach dem Tod des Ex-Präsidenten Lech Kaczynski zu verdanken. Dieser hatte fünf Jahre zuvor eine Parade in Warschau verboten. Das diese Demonstration gerade in Polen notwendig ist, zeigen Umfragen, bei denen sich zwei Drittel der Bürger Polens gegen das Recht der Homosexuellen auf eine Parade aussprechen, sowie die häufigen Anfeindungen, denen Schwule und Lesben im Land ausgesetzt sind. Dass diese Anfeindungen bisher von der polnischen Regierung unterstützt und mitgetragen wurden, verschärft die religiös geprägte Homophobie in Polen noch.
Deutsche Politiker gaben der Hoffnung Ausdruck, dass der friedlich verlaufende „Euro Pride“ ein Zeichen, für weitere, alle Menschen einschließende Demokratiebestrebungen in unserem Nachbarland ist.