Am Mittwoch sind von den Ermittlern des Flugzeugabsturzes bei Smolensk, bei dem der polnische Präsident Kaczynski um Leben kam, neue Befunde bekannt gegeben worden. Die Ermittlungen ergaben, dass sich zum Zeitpunkt des Absturzes, in dem Cockpit der Maschine, Passagiere aufgehalten haben. Jedoch ist die Absturzursache immer noch unklar, da daraus keine Schlussfolgerungen gezogen wurden. Der Aufenthalt könnte reiner Zufall sein und beweist nichts. Edmund Klich, ein polnischer Vertreter in der Ermittlungskommission sagte, dass immer noch nicht geklärt ist, ob die vom Stimmenrekorder aufgezeichneten Äußerungen von Nicht-Besatzungsmitgliedern die Piloten dazu veranlassten, trotz Warnungen wegen schlechten Wetters und schlechter Sichtverhältnisse den Landeanflug fortzusetzen. Eher Wahrscheinlich ist, dass die Besatzung durch die neue Zusammenstellung kurz vor dem Flug keine Unterweisungen erhielten, wie sie sich in außergewöhnlichen Situationen zu verhalten haben, sagte Alexej Morosow, ein russischer Ermittler. Mit Sicherheit werden die Ermittler noch länger im Unklaren tappen. Vielleicht wird der Absturz auch nie geklärt werden können oder sogar dürfen.
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Polen will die ersten amerikanischen Patriot-Raketen vorstellen
Im Dezember wurde zwischen Polen und USA ein Abkommen unterzeichnet, indem die Stationierung der Raketen in Polen beschlossen wurde. Nun will Polen in einer Militärzeremonie nächste Woche, laut einem Sprecher des Verteidigungsministerium am 26. Mai, der Öffentlichkeit, die amerikanischen Patriot-Raketen vorstellen. Stationiert werden die Boden-Luft-Raketen in Morag. Morag liegt nur 60 Kilometer von dem russischen Exklave Kaliningrad entfernt. Doch die Raketen sollen nur vorübergehend in Polen liegen. Über die Dauer wurde jedoch von Seiten des Ministeriums keine Auskunft gegeben.
Trotz der Nähe zu seiner Grenze hatte Russland im Februar verkündet, seinerseits auf eine Aufrüstung in der Region zu verzichten. Russland kritisierte ursprüglich ein geplantes Raketenschild, da sie dies als Bedrohung für die eigene Sicherheit sahen.
Hochwasser erreicht Polen
Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben im Osten Europas zu verheerenden Überschwemmungen geführt. In Polen mussten 2000 Menschen evakuiert werden. Nach Angaben der polnischen Feuerwehr ertranken zwei Männer und eine Frau, bevor sie in Sicherheit gebracht werden konnten. Gebäude und Straßen in der Umgebung von Krakau stehen unter Wasser.
Die Gedenkstätte des ehemaligen NS-Vernichtungslagers Auschwitz musste für Besucher gesperrt werden. Ein Sprecher des Museums teilte mit, dass vor allem die Archive durch das Hochwasser bedroht sind. Es ist nicht möglich, das gesamte Material so kurzfristig in Sicherheit zu bringen. Auch in der tschechischen Stadt Bohumin (Oderberg) mussten mehrere hundert Menschen, darunter auch die Patienten eines Krankenhauses evakuiert werden. Betroffen von den Folgen der sintflutartigen Regenfälle sind auch Serbien und Ungarn.
Deutsch-polnisches Jugendprojekt im Wettbewerb
„Deutschland, Land der Ideen“ – in diesem Wettbewerb um die besten Ideen in Deutschland wurde jetzt das Projekt „Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege Park Altdöbern“ nominiert.
Hier lernen während ihres freiwilligen sozialen Jahres, deutsche und polnische Jugendliche die verschiedenen Arbeitsbereiche der Gartendenkmalpflege, unter der Schirmherrschaft der Brandenburgischen Schlösser GmbH. Abwechselnd in Altdöbern und Lomnitz eingesetzt, lernen die 12 jungen Leute z.B. Pflanz-und Wegebau, oder den Umgang mit der Motorsäge. Parallel findet ein ähnliches Projekt in Polen statt. Brandenburgs Infrastaatssekretär Rainer Bretschneider ist stolz auf die Nominierung. Bretschneider: „Das Besondere an diesem Projekt ist nicht nur, dass sich junge Leute mit Blick in die Historie eine berufliche Zukunft aufbauen, sondern auch dass Deutsche und Polen zusammenarbeiten. Zu unserem gemeinsamen Erbe gehört eine reiche Schlösser- und Gartenlandschaft, die mit viel Mühe erhalten werden muss. Es macht Hoffnung, dass sich Jugendliche aus beiden Ländern dieser Aufgabe bewusst verschrieben haben.“
Karlspreis für Donald Tusk
In Aachen wurde heute der internationale Karlspreis vergeben. Dieser Preis, der seit fünfzig Jahren verliehen wird, ist die bedeutendste Würdigung für Verdienste um die europäische Einigung. Als Dank für seine Arbeit, wurde der polnische Regierungschef Donald Tusk mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. Der aus Danzig stammende Politiker hatte sich schon früh in der Solidarnosc-Bewegung für mehr Demokratie engagiert.
Tusk hatte sich auch für die Ratifizierung des Lissabon-Vertrages eingesetzt, was die Jury besonders hervorhob. Ebenfalls sein Einsatz für das Verhindern wachsender nationalistischer Tendenzen in Osteuropa sollte damit ausgezeichnet werden. „Tusk steht für ein weltoffenes Polen“, sagt der Aachener Historiker Max Kerner.
Nach einer Messe im Aachener Dom, findet die Verleihung im Aachener Rathaus statt. Die Laudatio wird Kanzlerin Merkel halten.