Die Stadtgalerie Kiel hat mit der Präsentation „Die kleine Improvisation – Polnische Kunst heute„, die größte Ausstellung polnischer Gegenwartskunst in Deutschland seit zehn Jahren eröffnet. Die Ausstellung zeigt unter anderem Bilder von 13 Künstlerinnen und Künstlern Polens, die in ihren Werken die Auswirkungen der rasanten Veränderungen, die Polen in den letzten dreißig Jahren durchmachte, thematisieren. „Ihre gesellschaftskritischen Bestandsaufnahmen und künstlerischen Visionen sind vielmehr geprägt von Humor und dem Sinn für das Absurde.“– schwärmte die Berliner Kuratorin Dorothee Bienert. Die Kluft zwischender Realität und dem Anspruch der Menschen in Polen an sich und ihr Umfeld, wird beispielsweise in den Fotos und Videos von Julita Wójcik oder Åukasz SkÄ…pski treffend veranschaulicht. Die Ausstellung ist nicht nur ein Beitrag zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Kiel und Gdynia, sondern auch eine schöne Möglichkeit, die Menschen unseres, uns oftmals noch recht unbekannten Nachbarlandes, besser kennen zu lernen.
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Mit dem Auto nach Polen?
Polen ist ein verlockendes Urlaubsziel, für deutsche Touristen. Doch wenn es um die Frage geht, ob die Reise mit dem eigenen Auto erfolgen sollte, bekommen viele Deutsche Muffensausen. Zu groß ist die Sorge vor den fast schon sprichwörtlich bekannten Autoschiebern in unserem Nachbarland. Fast 80% befürchten, dass ihnen in Polen das Auto gestohlen wird. Ist ein Diebstahl des Fahrzeuges immer mit Rennerei, Ärger und Verlust verbunden, so trifft das im Ausland natürlich in verstärktem Maße zu. Die Wenigsten wissen, was sie dann für Schritte unternehmen müssen, um nicht im Nachhinein auf den Kosten sitzen zu bleiben. Aus den selben Gründen fürchten auch viele Urlauber, im Ausland in einen Unfall verwickelt zu werden. Prinzipiell empfehlenswert ist es deshalb, die „Grüne Karte“ – den internationalen Kfz-Versicherungsausweis mit zu nehmen. Außerhalb der EU-Länder ist das ohnehin oft vorgeschrieben. Will man mit einem Neuwagen eine solche Reise unternehmen, lohnt es sich, seine Versicherung um eine Neuwertentschädigung zu erweitern. Außerdem sollte für den Fall der Fälle ein Formular zur Schadensaufnahme mitgeführt werden, dass in fast allen europäischen Ländern benutzt wird. Ein Restrisiko bleibt – nicht nur in Polen.
Die Hochwassergefahr ist immer noch nicht gebannt
Unser Nachbarland Polen kämpft immer noch gegen die Wassermassen an der Weichsel. Eine zweite Flutwelle hat wieder neue Dammbrüche zur Folge. Es mussten schon wieder tausende Menschen ihre Häuser verlassen und Ackerländer und Dörfer wurden überflutet. Während sich die Lage an der Oder entspannt ist an der Weichsel wieder mit den Höchstwerten von vor zwei Wochen zu rechnen. Am Mittwoch sollen laut Meteorologen weitere heftige Gewitter und Niederschläge in Polen die Wasserpegel steigen lassen.
Das Hochwasser wird jetzt auch noch zum Wahlkampfthema. Der Präsidentschaftskanditat Jaroslaw Kaczyński kritisierte die Hilfsmaßnahmen der Regierung für die Flutopfer als unzureichend. Das ist genau dies, was die Wähler hören wollen.
Die Seligsprechung des Jerzy Popieluszko
Am Sonntag hat die katholische Kirche in Warschau, den polnischen Priester Jerzy Popieluszko selig gesprochen. Jerzy Popieluszko war als „Solidarnosc-Priester“ bekannt geworden, der 1984 von der polnischen Geheimpolizei ermordet wurde. Der junge Priester hatte die Arbeiter der berühmten Warschauer Stahlhütte, nach der Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc betreut und sich nach der Ausrufung des Kriegsrechtes durch die sozialistische Staatsmacht, für die verfolgten Regimkritiker engagiert. In seinen Messen kritisierte er den sozialistischen Staat und forderte mehr Freiheit für die Menschen Polens. Dadurch wurde er eine der Symbolfiguren des Widerstandes, gegen das damalige polnische Regime. Am 19. Oktober 1984 wurde der damals 37-Jährige, von einer Sondereinheit des polnischen Geheimdienstes entführt und ermordet.
Jetzt, sechsundzwanzig Jahre später, wurde er während eines festlichen Gottesdienstes post mortem für seine Verdienste geehrt. Der Erzbischof Angelo Amato verlas die Urkunde des Papstes, in der Popieluszko als ein „Märtyrer, der das Böse mit dem Guten“ besiegt hatte, bezeichnet wird. Über 100 000 Menschen, darunter auch die Mutter Popieluszkos, nahmen an der Seligsprechung teil.
Neue Flutwelle in Polen
Durch erneute Regenfälle im Mündungsgebiet der Weichsel, hat Polen mit einer zweiten Hochwasserwelle zu kämpfen. Das ist für die Menschen in den betroffenen Gebieten eine Katastrophe und hat die Lage weiter verschäft. Viele Schäden, die durch das erste Hochwasser verursacht wurden, konnten noch nicht behoben werden. So brachen in vielen Orten Deiche und provisorische Sandsacksperren. Die Stadt Sandomierz wurde ein zweites Mal überschwemmt. Mehrere zehntausend Menschen mussten evakuiert werden. Viele Gebiete sind nur noch aus der Luft zu erreichen. Nicht nur um ihr Zuhause, auch um ihren Arbeitsplatz müssen viele Menschen bangen, da auch die Firmen der größten Arbeitgeber der Stadt von der Flut bedroht sind.
In der Hauptstadt Warschau gilt wieder Hochwasseralarm. Und überall befürchten die Einwohner, dass die erst kürzlich beschädigten Deiche möglicherweise nicht halten werden.
Auch in Ungarn und der Slowakei leiden die Menschen unter der neuen Flut. Es ist bisher noch nicht abzusehen, wann sich die Situation entschärft.