Archiv der Kategorie: Aktuelles

Euro-Pride – Schwulen-Parade in Polen

Mehrere tausend Menschen haben in Warschau am ersten polnischen „Euro-Pride“ teilgenommen. Mit einer schrillen Parade forderten Schwule und Lesben mehr Toleranz und die Anerkennung der Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. 2000 Polizisten begleiteten den Umzug, um die Teilnehmer vor Angriffen von Rechtsradikalen und ultra-konservativen Katholiken zu schützen. Das hohe Polizeiaufgebot verhinderte größere Ausschreitungen. Das der „Euro Pride“ überhaupt in Warschau stattfinden konnte, ist dem Regierungswechsel nach dem Tod des Ex-Präsidenten Lech Kaczynski zu verdanken. Dieser hatte fünf Jahre zuvor eine Parade in Warschau verboten. Das diese Demonstration gerade in Polen notwendig ist, zeigen Umfragen, bei denen sich zwei Drittel der Bürger Polens gegen das Recht der Homosexuellen auf eine Parade aussprechen, sowie die häufigen Anfeindungen, denen Schwule und Lesben im Land ausgesetzt sind. Dass diese Anfeindungen bisher von der polnischen Regierung unterstützt und mitgetragen wurden, verschärft die religiös geprägte Homophobie in Polen noch.

Deutsche Politiker gaben der Hoffnung Ausdruck, dass der friedlich verlaufende „Euro Pride“ ein Zeichen, für weitere, alle Menschen einschließende Demokratiebestrebungen in unserem Nachbarland ist.

 

Absturz der polnischen Präsidentenmaschine endlich aufgeklärt

Die Aufnahmen aus dem Cockpit, die nach dem Absturz der Präsidentenmaschine zur Klärung der Unfallursache herangezogen wurden, konnten endlich entschlüsselt werden.

Justizminister Krzysztof Kwiatkowski gab am Mittwoch gegenüber der Presse an: „Es gibt gute Nachrichten Wir haben es geschafft Ausschnitte zu entziffern, die bis jetzt nicht zu verstehen waren“. Was genau aus der Nachricht hervorgeht, bleibt aber noch unter Verschluss. Erst müssen alle anderen relevanten Daten aufgenommen und geprüft werden. Die bisher unverständlichen Passagen sind vor allem deshalb so wichtig, weil Anfang Juni eine Kopie des Inhaltes der Flugschreiber veröffentlicht wurden war aus der hervorging, dass sich kurz vor dem Unglück der Luftwaffenchef Andrzej Blasik im Cockpit aufgehalten hatte. Außerdem waren Aussagen des Pilots zu hören, nach denen zu urteilen, Druck auf den Piloten ausgeübt worden war. Bis heute ist es unklar, ob die Spekulationen um ein eventuelles Attentat einen realistischen Kern enthält, oder nur auf die Schwere des Unglücks zurück zu führen sind. Insgesamt 96 Insassen des Flugzeugs, darunter der polnische Präsident Lech Kaczynski und ein großer Teil der polnischen Regierung, waren umgekommen, als der Pilot trotz dichtem Nebels über der Stadt Smolensk (Russland) landete.

 

Effiziente Müllverwertung in Polen

Die Neumünster HAASE Energietechnik AG, hat jetzt ihren Bau einer Deponiegas-BHKW im polnischen Barysz beendet. Dort werden ab sofort in vier BHKW-Modulen Strom, unter Nutzung von bei der Kompostierung entstehender Wärme und Gas, betrieben. Sie erzeugen rund 1,3 MW Strom. Damit wird die Anlage der Müllsortierung mit Strom versorgt und der Rest ins öffentliche Netz eingespeist. Der Bau einer weiteren dieser modernen Anlagen von HAASE in Krakau, wurde von der Europäischen Union gefördert. HAASE hat diese Projekte gemeinsam mit der polnischen Firma Eko-Elektro umgesetzt. Das wird hoffentlich auch dazu führen, dass die Akzeptanz für diese sinnvolle Nutzung vorhandenen Potentials, auch in anderen Städten Polens Nachahmer findet.

 

Wulff zum Antrittsbesuch in Polen

Der neu gewählte Bundespräsident Christion Wulff, der sich anlässlich seines Antrittsbesuches in Warschau aufhält, hat der „Gazeta Wyborcza“ ein ausführliches Interview gegeben. Darin hebt er vor allem die Bedeutung der deutsch-polnischen Beziehungen hervor und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, diese noch vertiefen zu können.

Zu der immer mal wieder aufflammenden Diskussion über die Behandlung der Vertriebenen, wollte sich Wulff aber nicht weiter äußern: „Wichtig ist, dass wir nach vorne schauen: Wir sind alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union. Die bösen Geister, die Europa zweimal in den vergangenen hundert Jahren in den Krieg und damit ins Verderben gestürzt haben, sind endlich gebannt.“ Lieber wies er auf den Anteil Polens zur Wiedervereinigung Deutschlands hin, da durch den Einsatz vieler mutiger Polen die friedliche Revolution in der DDR überhaupt erst möglich wurde. Um so mehr begrüße es Wulff, dass sich die Beziehung zwischen den beiden Nachbarstaaten so gut entwickelt habe. In Warschau wird der Bundespräsident den Regierungschef Donald Tusk und den frisch gewählten Präsidenten Bronislaw Komorowski treffen. Auch der polnische Präsident hatte im Vorfeld des deutschen Besuches angekündigt, dass er die Beziehung zwischen Deutschland und Polen gern weiter ausbauen möchte.

 

Metro verstärkt Engagement in Polen

Polen ist so ziemlich das einzige Land in der Europäischen Union, dass von der, durch die Wirtschaftskrise ausgelösten Rezession, nicht betroffen war. Von den Problemen, die seit zwei Jahren Politik und Wirtschaft umher treiben, spürt man hier in Polen kaum etwas. Statt dessen wächst die Wirtschaft Polens stetig. Noch in diesem Jahr will auch der größte Handelskonzern Metro von dem polnischen Wachstum profitieren. Bekannt wurden jetzt die Pläne des Unternehmens, ihren Umsatz in Polen um satte 22 Prozent, auf 77,5 Milliarden Euro, gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen bietet Metro jetzt auch Schulungen und Einrichtungshilfen für kleine Geschäfte an. Damit haben sie gute Chancen, bei ihren Kunden Erfolg zu haben, denn fast die Hälfte des gesamten Lebensmittelgeschäfts des Landes, läuft über kleine Einzelhändler, die „Marko“, wie sie von den Polen genannt werden.