Schon in der dritten Novemberwoche soll in Polen, nur 50 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, die welthöchste Christusstatue aufgestellt werden. 58 Meter hoch ist das Standbild, dass der kleinen polnischen Stadt Swiebodzin zu Weltruhm verhelfen soll. Die Idee dafür stammt von Sylwester Zawadzki, einem katholischen Priester, der sich damit, nach eigener Aussage, einen Lebenstraum erfüllt. Vorbild ist die berühmte Jesus-Figur in Concordia (Bolivien) und wie dort soll auch die polnische Statue vollkommen weiß sein – einziger Unterschied; der polnische Jesus bekommt eine goldene Krone. Letzteres findet vor allem die Zustimmung einer kleinen Gruppe fundamentalistischer Christen, die sich schon vor Monaten dafür eingesetzt hat, dass Jesus symbolisch zum König Polens gekrönt werden sollte. Viel Gegenliebe erntete ihre Forderung allerdings nicht. Das Parlamentspräsidium lehnte es rundweg ab, dieses Ansinnen überhaupt auf die Tagesordnung zu setzen. Auch der Bau der riesigen Christusstatue findet mehr Spötter und Kritiker als Zustimmung, nicht nur unter Konfessionslosen. Christen stören sich an der Arroganz, die diesem Bau zugrunde liegt und befürchten, damit lächerlich gemacht zu werden. Zumal die römische Kongregation für Sakramentsordnung den Bau nicht unterstützt sondern im Gegenteil darauf hinwies, dass es Zawadzkis Aufgabe sei, Priester zu sein und nicht Bauherr. Außerdem gibt es erste Sicherheitsbedenken. Denn die Statue ist hohl. „Höchstens 20 Jahren geben wir ihm, dann bricht er auseinander“, meldet sich amüsiert ein Experte für Baustoffe. In vielen Bauabschnitten wird zudem eher schlampig gearbeitet, da Zawadzki davon ausgeht, dass Zulieferer und Baufirmen zum Selbstkostenpreis arbeiten. Für die erhofften Pilger zum neuen ‚König Polens‘ wird es wohl nicht so billig werden, rechnen doch die Befürworter dieses Projekts mit einem kleinen Wirtschaftsaufschwung für Swiebodzin.
Pingback: Weltgrößtes Papstbild in Polen geplant
Pingback: Weltgrößte Christusstatue in Polen geweiht | Polen-Urlaub.net