Janusz Palikot ist kein Unbekannter in Polen. Der studierte Philosoph und Politiker der rechtsliberalen Bürgerplattform, ist aufgrund seiner zahlreichen und fundierten Provokationen ein gern gesehener Gast in Talkshows. Doch mit seiner Partei, die sich in der bürgerlichen Mitte als Vermittler betrachtet, hat er immer weniger gemeinsam. Besonders die fehlende Klarheit einer Abgrenzung zu katholischen Fundamentalisten führte in der Vergangenheit immer wieder zu parteiinternen Reibereien. Jetzt hat Palikot die Niederlegung seines Parlamentsmandats für Anfang Dezember angekündigt. Statt sich jedoch ins Privatleben zurück zu ziehen, entschied er, eine eigene Partei zu gründen. „Modernes Polen“ soll die Partei heißen, die er mit Hilfe des zusammengetrommelten Unterstützungskomitees aus bisher 3000 Anhängern gründen will. Die Partei will sich einsetzen für eine Liberalisierung des Abtreibungsrechts, rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare und vor allem eine klare Trennung von Kirche und Staat. Ein „Ende des katholischen Imperialismus in Polen“ forderte der 45-Jährige zur Feier der Gründung des Komitees im Warschauer Kulturpalast. Bereits bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr wollen sie als erste antiklerikale Partei antreten.
Palikot gründet neue Partei „Modernes Polen“
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