Euro-Pride – Schwulen-Parade in Polen

Mehrere tausend Menschen haben in Warschau am ersten polnischen „Euro-Pride“ teilgenommen. Mit einer schrillen Parade forderten Schwule und Lesben mehr Toleranz und die Anerkennung der Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. 2000 Polizisten begleiteten den Umzug, um die Teilnehmer vor Angriffen von Rechtsradikalen und ultra-konservativen Katholiken zu schützen. Das hohe Polizeiaufgebot verhinderte größere Ausschreitungen. Das der „Euro Pride“ überhaupt in Warschau stattfinden konnte, ist dem Regierungswechsel nach dem Tod des Ex-Präsidenten Lech Kaczynski zu verdanken. Dieser hatte fünf Jahre zuvor eine Parade in Warschau verboten. Das diese Demonstration gerade in Polen notwendig ist, zeigen Umfragen, bei denen sich zwei Drittel der Bürger Polens gegen das Recht der Homosexuellen auf eine Parade aussprechen, sowie die häufigen Anfeindungen, denen Schwule und Lesben im Land ausgesetzt sind. Dass diese Anfeindungen bisher von der polnischen Regierung unterstützt und mitgetragen wurden, verschärft die religiös geprägte Homophobie in Polen noch.

Deutsche Politiker gaben der Hoffnung Ausdruck, dass der friedlich verlaufende „Euro Pride“ ein Zeichen, für weitere, alle Menschen einschließende Demokratiebestrebungen in unserem Nachbarland ist.

 

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